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Die Freianglerkarte im Aargau

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Der Kanton Aargau bietet dem Einsteiger ein Freianglerpatent an, mit dem Revier übergreifend gefischt werden kann.

Der Mittelland-Kanton ist stark geprägt durch die vier grossen Flüsse Aare, Reuss, Limmat und Rhein, sowie den Hallwilersee. Und genau für diese Gewässer gibt es ein preisgünstiges Patent – die Frei­angler­karte. Hingegen kennt man im Aargau das eigentliche Freianglerrecht nicht.  Der Aargau zählt rund 2750 km Gewässer – doppelt so viel wie Kantonsstrassen! Die staatlichen Reviere werden verpachtet und die Pächter (an den grösseren Gewässern Vereine) vergeben die Fischerkarten. Die Ausübung der Fischerei ist aufgrund des feingliederigen Reviersystems vielerorts ein wahres Privileg.  Der Gesetzgeber schuf deshalb eine sogenannte Freianglerkarte, die die Fischerei jedermann ermöglicht. Das «Freianglerrecht» gilt aber nur an bestimmten Teilstrecken (Sektoren) an den vier grossen Flüssen Aare, Reuss, Limmat und Rhein sowie am Ufer des Hallwilersees. Dieses Freianglerpatent ist über die kantonale Fischereiverwaltung online zu beziehen und kostet CHF 50.– pro Jahr. Voraussetzung ist allerdings der SaNa-Ausweis! Damit besteht jedoch ein grundlegender Unterschied zum Freiangelrecht, wie es im Schweizer Mittelland an den grösseren Seen besteht. Dort kann ohne Patent und Ausbildung mit einer einfachen Zapfenmontage gefischt werden und bildet deshalb einen idealen Einstieg für Jugendliche. Wichtigste Vorschriften für Aargauer «Freiangler» Die Bezeichnung «Freianglerkarte» ist also auf den ersten Blick etwas verwirrend. Aber es gibt sie seit Menschengedenken im Aargau und sie unterliegt ähnlichen Einschränkungen wie das Freiangelrecht in anderen Kantonen. Mit der Aargauer Freianglerkarte darf nur vom Ufer aus, mit einer Fischerrute, mit einer einzigen Schnur (mit oder ohne Schwimmer), einer einfachen Angel und mit natürlichem Köder gefischt werden. Die Verwendung von Köderfischen oder künstlichen Ködern ist verboten. Das Anlocken der Fische durch Anfüttern und das Waten sind nicht gestattet. Die Freianglerei ist zudem nur vom 1. März bis 31. Oktober zwischen 5.00 Uhr bis 23.00 Uhr erlaubt. cjd  Quelle und Illustrationen: Aargauer Anhang zum Schweizer Sportfischer Brevet   99. DV Aargauischer Kantonalverband Ein Grosser tritt kürzer Der letzte Jahresbericht des zurücktretenden Hans Brauchli legte einmal mehr Zeugnis ab vom immensen Einsatz, den ein Aargauer Fischereipräsident zu leisten hat. Neben den umfangreichen Verbandsgeschäften und der engen Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden beschäftigte sich Brauchli u.a. mit  dem Aufstieg bei den Kraftwerken Beznau, Rüchlig, IBA, Reckingen sowie Bremgarten/Zufikon, Schöftland und Hirschtal, mit dem Kiesmanagementplan Rhein,  mit den Abflussschwankungen an der Limmat. Auf der erfreulicheren Seite liegen die planmässigen Kiesschüttungen zur Laichplatzsanierung im Kanton. Im Clinch liegen die Fischer mit dem Kanton am Klingnauer Stau mit der geplanten Wiedereinleitung der Sedimente in den Rhein, die auch Regierungsrat Stefan Attiger in seiner Grussbotschaft erwähnte. Allerdings tue dies der guten Zusammenarbeit mit den Fischern keinen Abbruch, denn diese leisten einen überaus wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Lebensraums. Deshalb wolle der Kanton auch die Neuverpachtungen 2018 im Einvernehmen mit dem Verband vorbereiten, betonte der Vorsteher Bau, Verkehr und Umwelt.Ruedi Jost, Präsident der kantonalen Fischereikommission, orientierte denn auch über diese Vorbereitungen, die eine Neubewertung der Reviere vorsehen. Der Regierungsrat möchte die Gesamteinnahmen um 24 000 auf 264 000 Franken erhöhen, was die Flussreviere wohl etwas günstiger, die Bachreviere etwas teurer werden liesse. Das neue Gesetz sieht keine öffentliche Versteigerung mehr vor, die Reviere werden ausgeschrieben und Bewerbungen können bis Ende April 2017 eingereicht werden. Die Zuteilung erfolgt bis Ende Oktober 2017 und berücksichtigt die Gewährleistung einer nachhaltigen Fischerei, die Jugendförderung, die höchstmögliche Kartenausgabe sowie die Verbundenheit mit der Region. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die Vereine an den grösseren Gewässern zum Zug kommen. Knapper Entscheid Während die statuarischen Traktanden mit grossen Mehrheiten erledigt werden konnten, wurde es beim Antrag des Vorstands zur Schaffung einer Geschäftsstelle spannend. Zwar wurde nicht gegen die Initiative an sich opponiert, sondern gegen die Finanzierung, die ab 2017 eine Erhöhung von 10 auf 29 Franken pro Vereinsmitglied und von 15 auf  50 Franken für Einzelmitglieder vorsieht.  Mit 62:61 stimmten die 139 anwesenden Delegierten (bei 16 Enthaltungen) äusserst knapp zu.Nun hofft man mit einem Teilzeitpensum der Geschäftsstelle den Präsidenten entlasten zu können und so einen Nachfolger von Hans Brauchli zu finden. Da trotz diverser Gespräche bisher niemand gefunden werden konnte übernimmt der bisherige Vize Kurt Braun den Vorsitz für ein Jahr. Brauchli wurde mit grossem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt für seinen tatkräftigen Einsatz als Vizepräsident während 16 Jahren und als Präsident seit sechs Jahren.Der Anfang Jahr verstorbene langjährige Kassier Edgar Frieden, dem mit einer Schweigeminute ehrend gedacht wurde, konnte durch Jolanda Amman aus dem Freiamt ersetzt werden. Jungfischerförderung SaNa-Koordinator Martin Berner dankte seinen Instruktoren für die reibungslose Organisation von 13 Kursen mit 240 Teilnehmern, die alle mit dem Schweizer Sportfischer Brevet und einem Kurs optimal vorbereitet worden waren. Dank der Leistungsvereinbarung mit dem Kanton habe man keinen Wildwuchs mit auswärtigen Instruktoren.Benny Amsler nahm 2015 seine Tätigkeit als Jungfischerobmann erfolgreich in Angriff. Für dieses Jahr sind zwei Anlässe mit den Obmännern der Vereine und nächstes Jahr eine Jungfischer-Reise sowie ein Fliegenfischerkurs geplant.Mit einem launigen Aufruf motivierte Beat Kappeler die Delegierten, die Vorbereitung und die Teilnahme an den Jungfischermeisterschaften an die Hand zu nehmen, die nächstes Jahr in Altendorf am Zürichsee stattfinden werden. Marathon Wie (fast) immer dauerte die Aargauer Tagung vom 2. April in Lupfig über drei Stunden – Apero nicht eingerechnet! Dafür gab es einen stimmungsvollen musikalischen Einstieg mit Roland Herrigel (6 Millionen Besucher (!) auf www.youtube.com/user/harproli). Und ein Referat von Corinne Schmid über die letzte FIBER-Tagung zum Thema Fischrückgang (siehe «Petri-Heil» Nr. 4/16). «Geduld ist gefragt», meinte sie zusammenfassend.Ständerat Roberto Zanetti überbrachte die Grüsse des Dachverbands: «Ich habe in der SFV-Geschäftsleitung, aber auch bei den Kantonalverbänden eine hohe Fachkompetenz und ein grosses Engagement angetroffen. Ohne Fischer gäbe es keine Fische mehr!» cjd

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