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Channel: Schweiz – Petri-Heil
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Was läuft im September

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Hochsaison für die Trockenfliege – nicht nur beim Forellenfischen.

Der September bedeutet Abschied und Auftakt – die letzten Hitzetage und die ersten Morgennebel. Für die einen kommt das Ende des Sommers viel zu früh, manche erwarten es sehnlichst. Wie auch immer, diese Zeit der Übergänge schenkt uns unvergessliche Momente am Wasser. Aber nur, wenn wir am Wasser sind … Im Altweibersommer laufen unsere sechsbeinigen Mitbewohner zur summenden und hüpfenden Hochform auf, als wüssten sie, dass die Sommertage bald gezählt sein werden. So viel Aktivität regt natürlich auch den Appetit der Fische an. Heuschrecken, Ameisen, Käfer und zweiflüglige Geschöpfe aller Arten sind in dieser Zeit eine wichtige Nahrungsquelle – insbesondere an Fliessgewässern. Für Fliegenfischer bietet der September vielfältige Chancen. Ein fetter «Heugümper» oder ein dicker Käfer verführen Forellen und Saiblinge, aber auch Alet, Karpfen, Schleien, Rotaugen und Rotfedern – alles wunderschöne Fische, die einen Tag am Wasser unvergesslich machen können. September ist Erntezeit. Nicht nur Weizen, Mais und Trauben sind reif, auch am Wegrand zeigt sich die Natur gastfreundlich. Wer aufmerksam unterwegs ist, entdeckt Beeren, Wildfrüchte, Nüsse und Pilze. Manche Petrijünger vergessen beim Pilzsammeln sogar ihre ursprünglichen Pläne – oder aber sie schaffen den «kulinarischen Grand Slam» und freuen sich über den Luxus von fangfrischem Fisch und selbst gesammelten Pilzen. Passen die Bedingungen, erreichen viele Fischarten am Ende des Sommers ihre optimale Kondition und zeigen sich nun auf dem Teller von ihrer feinsten Seite. Bei Hecht, Egli, Felchen und bei allen Bergseefischen ist der Unterschied zum Anfang der Saison beeindruckend.    Fischen ist oft bittersüss. So wie das Leben halt. Kaum haben wir unser Gerät so richtig parat und sind endlich halbwegs eingefischt, beginnt schon wieder der Schlussspurt auf Forellen. Zum Trost – es geht den meisten von uns so. Nutzen wir deshalb die verbleibende Zeit ganz bewusst und planen in den nächsten Wochen unser letztes Fario-Rendezvous der Saison mit Wobbler, Spinner, Nymphe oder Trockenfliege. Wer in dieser Aufzählung Wurm oder Bienenmade vermisst, kann an dieser Stelle gern gute Vorsätze für die nächste Saison fassen … Die grossen Seeräuber wandern im Verlauf des Sommers ins Freiwasser – die Wissenschaftler nennen es das Pelagial. Sie verfolgen die Schwärme von Felchen, Saiblingen, Egli, Rotaugen oder Lauben, die den See auf der Suche nach Plankton durchstreifen. An manchen Seen hat man auch das Gefühl, dass die Fische dem Freizeittrubel an den Ufern entfliehen. Sie suchen wortwörtlich das Weite … Weit draussen richten sich Hecht & Co. komfortabel im Bereich der Sprung­schicht ein. An diesem Übergang zwischen kühlem Tiefenwasser und der sommerwarmen Oberfläche sinkt die Temperatur innerhalb weniger Meter um bis zu einem Grad pro Meter ab. Hier herrschen angenehme Bedingungen für Wirbellose und Fische. Am Ende eines heis­sen Sommers kann diese Zone allerdings in über dreissig Metern Tiefe liegen. Umso besser: Im Dämmerlicht lässt es sich erfolgreicher lauern. Wer jetzt im See grosse Hechte, Zander oder auch Seeforellen fangen will, fährt weit raus, findet die Sprungschicht (z. B. mit einem modernen Echolot) und fischt in der Komfortzone der Fische. Kleine Warnung: Es klingt einfacher, als es ist. Der Extremsommer 2018 hat viele Fliessgewässer des Mittellands und der Voralpen zu ökologischen Katastrophengebieten werden lassen. Ans Fischen mochte man angesichts ausgetrockneter Bachbetten und tödlich gestresster Wasserbewohner nicht mehr denken. In einem normalen September – und darauf hoffen wir alle – ist die abklingende Sommerwärme das Signal für ein «Festfressen» und eine aussichtsreiche Fischerei im Fluss – vom Läugel bis zum Wels.  Text & Fotos:  Daniel Luther TV-Tipp Die abenteuerliche Rückkehr der Rhein-Lachse SWR Fernsehen     Mo. 3.9.     7.00 Uhr Jahrtausendelang schwammen im Rhein mehr Lachse als in jedem anderen Fluss Europas. Doch giftige Abwässer, Kanalisierung und Staustufen führten dazu, dass die Lachse ausstarben. Ein Aktionsplan hat dafür gesorgt, dass die majestätischen Fische nun teilweise zurückgekehrt sind. Die Kamera verfolgt den Weg der heutigen Rheinlachse von Grönland bis zu den Laichgründen an der Sieg und im Elsass. Naturwunder des Nordens: Fjorde arte     Di. 25.9.     15.50 Uhr Norwegens Fjorde gehören zum Spektakulärsten, was Europa zu bieten hat. Obwohl eiskalt, herrscht in Norwegens Fjorden üppiges und buntes Leben. Zeitlupen, Nachtaufnahmen und erstmals dokumentiertes Tierverhalten fügen sich zu einem spannenden Porträt der Fjorde.

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