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Wanderfische auf dem Abstieg

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Aus der Schweizerischen Fischerei-Zeitung des SFV: Das Gewässerschutz-Gesetz wäre eigentlich eindeutig: Bis im Jahr 2030 müssen alle kraftwerksbedingten Wanderhindernisse für Fische in den Schweizer Fliessgewässern beseitigt sein. Nun das leidige «aber»: Weder das nötige Know-how, die entsprechenden Fachpersonen, noch das Geld dafür sind vorhanden. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV reagiert mit der Kampagne «Wanderfische auf dem Abstieg», macht Druck – und bittet Sie um Ihre Mithilfe. Erinnern Sie sich noch an die «Kassensturz»-Bilder des qualvoll sterbenden Aals, der sich mit letzter Kraft über den Rheingrund schleppt (siehe Film unten), während aus der klaffenden Wunde in der Mitte seines Körpers – verursacht durch eine Kraftwerksturbine – sein Fleisch austritt? Am 17.5.2018 berichtete die «Rundschau» (SRF 1) über das Thema. Am 31.1.2017 berichtete der «Kassensturz» (SRF 1) erstmals über das Thema. So etwas, da sind wir uns wohl alle einig, wollen wir nie wieder sehen müssen! Aber es sind längst nicht «nur» Aale, die Kraftwerksturbinen nicht überwinden können. Für beinahe alle wandernden Fische bedeutet die Kraftwerksturbine das tödliche Ende ihrer Reise. Aus diesem Grund haben sich auf die Initiative des Schweizerischen Fischerei-Verbands SFV die Verantwortlichen von WWF, Aqua Viva und «Petri-Heil» zusammengeschlossen, um eine Kampagne zu starten. Mit dem erklärten Ziel, dass das Gewässerschutz-Gesetz endlich konsequent umgesetzt und sowohl der Fischschutz als auch der Fischabstieg verbessert werden. Um was geht es? In unseren Schweizer Bächen und Flüssen stossen Fische bei deren Wanderungen auf über 100 000 künstliche Hindernisse – dazu kommen noch einmal über 1000 Wasserkraftwerke. Diese Anlagen sind zwar teilweise mit Fischtreppen ausgerüstet, diese ermöglichen aber nur den Aufstieg. Beim Abstieg hingegen lassen sich die Fische durch die Strömung leiten; diese führt sie direkt in die Kraftwerksturbinen. Meist enden die daraus resultierenden Verletzungen für die Fische tödlich. Um nun aber wie vom Gesetz vorgeschrieben bis 2030 (das sind nur noch zwölf Jahre!) die über 1000 Wasserkraftwerke zu sanieren, fehlt das nötige Geld, fehlen Fachpersonen und vor allem fehlt auch das dafür nötige Wissen. Deshalb startet der SFV mit seinen Partnern am 7. Mai eine Kampagne mit der Forderung, sich verstärkt für die Sanierung der Fischgängigkeit der heimischen Fische einzusetzen. Mit einer Petition soll Druck aufgebaut werden, die bereits bestehenden Wasserkraftwerke ökologisch vertretbarer zu machen. Diese Petition wird dann direkt dem Bundesrat übergeben. Welche Fische wandern? Typische Schweizer Wanderfischarten sind: Aal, Lachs (Meer – Süsswasser) Seeforelle, Rotauge (See – Fluss) Nase, Barbe, Rotauge (Fluss – Fluss) Welches sind die konkreten Forderungen? Mit der Kampagne will der federführende SFV erreichen, dass Lösungen für den Fischschutz und Fischabstieg an den grossen Wasserkraftwerken mit über 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde schneller angedacht, projektiert und umgesetzt werden. An die Politik sowie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) stellen die Initianten daher folgende Forderungen: • Das BAFU stellt sicher, dass betriebliche Massnahmen (Sofortmassnahmen), um den Fischschutz und Fischabstieg an Grossanlagen (mehr als 100 Kubikmeter pro Sekunde) zu verbessern, durch die Kantone verfügt und von den Kraftwerken umgesetzt werden. • Das BAFU ergreift Massnahmen, um das Gewässerschutz-Gesetz (GSchG) fristgerecht umzusetzen, das heisst die finanziellen und personellen Mittel sicherzustellen. Konkret geht es um Investitionen in die Forschung, in Fachstellen sowie in die Entwicklung von technischen und betrieblichen Lösungen für Grosskraftwerke. Dafür benötigt es die Entwicklung einer Vision/Strategie, wie die zahlreichen Herausforderungen in den kommenden Jahrzehnten angegangen werden sollen. Wer macht mit? Die Kampagne wurde vom Schweizerischen Fischerei-Verband SFV in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten von WWF, Aqua Viva und «Petri-Heil» vorbereitet. Für den Start werden Fischerei-, Natur- und Umweltschutzorganisationen wie auch regionale Netzwerke und Fachgruppen eingeladen, die Wanderfisch-Petition zu unterstützen. Einzelpersonen können zudem als Erstunterzeichner dabei sein, beispielsweise als Vertreter von Organisationen. Wie können Sie die Kampagne unterstützen? Die Initianten haben sich mit 50 000 Unterschriften für die Petition im Netz (Website) und auf der Strasse (Unterschriftenbogen) ein sehr hohes Ziel gesetzt, das ist ihnen bewusst. Aber es ist machbar! Um an die nötigen Menschen zu kommen, benötigt die Kampagne eine breite Unterstützung; beispielsweise mit Newslettern, Artikeln in Zeitschriften, Social Media-Posts oder auch Versänden in Vereinen usw. Wer sich mit den Zielen der Kampagne identifizieren kann und mithelfen will, ist herzlichst willkommen! Melden Sie sich direkt bei info@wanderfische.ch. Wo finden Sie weitere Informationen? Auf der Website wanderfische.ch (oder für unsere welschen Freunde unter poissonsmigrateur.ch) finden Sie alle nötigen Informationen, können sich direkt für den Gratis-Newsletter anmelden und – ebenfalls immer sehr willkommen, weil dringend benötigt – Geld spenden. Auf jeden Fall aber werden Sie aus erster Hand über Neuigkeiten informiert. Mit derselben Adresse hat am 7. Mai unsere Online-Petition gestartet, für die wir Sie dringend bitten möchten, sich zu engagieren. Unterzeichnen Sie selber und holen Sie bitte von sämtlichen Freunden und Bekannten die Unterschriften ebenfalls ein! Danke. drl

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