
Editorial zu «Petri-Heil» 11/2017 Noch nicht ganz ein Jahr ist es her, als ich auf der Flurlinger Brücke auf Äschen fischte und ob den Bildern des Aal-Gemetzels am Rhein-Grund erschauderte. Was darauf folgte, war ein interessanter, rund zehnminütiger Fernsehbericht im «Kassensturz», der am 31. Januar, gleichentags mit dem Erscheinen des Berichts zum Thema in der «Petri-Heil»-Ausgabe Nr. 2/2017, ausgestrahlt wurde. Ich erinnere mich noch, wie ich tags darauf, am 1. Februar, von den Medien regelrecht belagert wurde (eigentlich wäre ich ja für meine Forellen-Eröffnungsreportagen unterwegs gewesen). Sie alle wollten auch etwas über das Aal-Massaker bringen. Und ich gab gerne Auskunft! Nicht etwa, um meine Person in den Mittelpunkt zu rücken, sondern damit die gravierenden, tödlichen Auswirkungen des Stromgewinns aus Wasserkraft auf unsere Fischwelt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden. Dies ist, da bin ich überzeugt, nach wie vor dringend nötig, damit die Schweizer Kraftwerke die Auflage des Bundes, Fischgängigkeit herzustellen, ernst nehmen. Wie viele Male wurde ich in der Zwischenzeit auf die Thematik angesprochen. Aussagen wie «Bei uns ist es genau gleich wie in Schaffhausen» habe ich hundertfach gehört. Nun machen wir den nächsten Schritt und bitten Dich ganz direkt: Wenn Dir bei Deinem Hausgewässer auffällt, dass Fische durch die Turbinen zu Schaden gekommen sind: Sag es uns! Oder noch besser, wenn Dir das irgendwie möglich ist: Mache Fotos, sehr gerne auch Filmaufnahmen (auch von unter der Wasseroberfläche), und schick uns diese Dateien! (redaktion@petri-heil.ch.) Kämpfen wir zusammen dagegen, dass verletzte oder getötete Fische als «Kollateralschaden» bei der Stromproduktion einfach hingenommen werden! Auch hörte ich – zum Glück nur selten: «Was interessiert uns Fischer überhaupt der Aal? Sollten wir uns nicht um die ‹wertvolleren› Fische wie die Salmoniden kümmern, wo die Bestände in den letzten 20 Jahren um bis zu 90 Prozent abgenommen haben?» Mich berührt der Aal und sein Überleben sehr wohl. Er ist in meinen Augen auch kein Bisschen weniger wert als eine prächtige Forelle, ein bildschön gezeichneter Hecht oder die geheimnisvolle Trüsche. Aber klar: Man kann auch anderer Meinung sein… Ich wünsche Dir einen fisch- und erlebnisreichen November. Petri Heil! Dominique Lambert, Chefredaktor PS: Dies ist das erste Editorial in der «Du»-Form. Laut den Ergebnissen der Leserumfrage 2017 wünscht sich der Grossteil unserer Leserinnen und Leser, persönlich, mit «Du», angesprochen zu werden. Dies werde ich natürlich gerne so umsetzen!
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