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Channel: Schweiz – Petri-Heil
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Fischen ist Leidenschaft

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Uff... geschafft! Auf den dritten Anlauf klappts auch mit dem Feumern. Die Jungfischer freuen sich mit Andrin.

«Kutterfischen mit den Jungfischern» stand auf dem Programm des Sportfischervereins Richterswil/ Wädenswil. Können Sie sich nichts darunter vorstellen? Wir auch nicht. Aus diesem Grund begleitete «Petri-Heil» die Jungfischer auf dem Kutter. Naja, ein Kutter war es dann doch nicht, sondern das Aluboot der befreundeten Tauchgruppe «Biber» aus Richterswil, das die Jungfischer auf den Zürichsee trug. Pilotiert vom Tauchgruppen-Präsidenten Max Bachmann. Schön, wenn Vereine einander so helfen, und auch sicher nicht selbstverständlich, dass jemand einen ganzen Samstagmorgen «opfert», um als Taxifahrer für die Jungfischer zu amten. Aber gleichzeitig ist dies auch ein Indiz dafür, wie es beim Sportfischerverein Richterswil / Wädenswil (kurz «SPOFI») funktioniert: Man hilft einander, man unterstützt sich gegenseitig. So, wie es eigentlich überall sein sollte. Aufbruch zur Felchenjagd An diesem Samstagmorgen sind sieben Jungfischer voller Tatendrang, der Jungfischerobmann Philipp Treichler und Steff Aellig vom SPOFI-Vorstand auf dem «Kutter». Auf einem zweiten Fischerboot haben zwei weitere Jungfischer bei Kapitän Herbert Räber Platz genommen. Draussen auf dem See hat Otti Strickler mit seinem Boot (er verfügt über ein Echolot) die Aufgabe, die guten Plätze ausfindig zu machen – denn wer Felchen fangen will, muss sie zuallererst einmal finden. Beim wenig strukturierten Seegrund vor Richterswil offensichtlich kein einfaches Unterfangen.   Regen über der Kinderstube Just in dem Moment, als der Anker zu Wasser gelassen wird, prasselt Regen auf die Fischer nieder. Wohl dem, der vorgesorgt und sich entsprechend gekleidet hat! Den Jungs scheint der Gruss von oben nichts auszumachen. Unbeeindruckt fischen sie weiter, immer ihre Rutenspitze im Fokus. Dass es zwischendurch immer mal wieder ein «Gnuusch» gibt, sich Haken und Rutenblank verkeilen, wenn die Hegenen gewechselt werden, ist absolut normal. Passiert uns älteren Fischern doch auch immer mal wieder, wenn wir ehrlich sind. In etwa 18 Metern Tiefe werden die Hegenen angeboten. Meist solche in schwarz-rot, aber auch Glaskopf-Nymphen kommen zum Einsatz. Jeder Jungfischer hat sich sein «Menü» selber ausgesucht. Schon bald biegt sich die erste Rute, aber schnell ist klar: Es ist «nur» ein Egli. Vorsichtig wird er abgehakt und zurückgesetzt. Dann folgen die Bisse Schlag auf Schlag. Leider aber immer nur kleine Egli. Da man nicht in der «Kinderstube» der kleinen Stachelritter räubern möchte, wird der Anker gelichtet und ein nächster Hotspot angesteuert. Bittere Pillen Steff ist der erste, der nach dem dritten Standortwechsel – mittlerweile sind wir vor dem Inseli Schönenwerd – einen wirklich schönen Fisch im Drill hat. Schon sieht man seine Flanken silbern aufleuchten, als er – leider – wieder in der Tiefe des Sees verschwindet… Der Jungfischer war zu wenig versiert und zu zaghaft mit dem Feumer, sodass sich die Felche lösen konnte. Schön für den Fisch, eine bittere Pille vor allem für den Jungfischer. Steff aber meint zu ihm: «Hey, das macht doch nichts! Beim nächsten Mal klappts dann, okay? Give me five!» Ich bin beeindruckt ob dieser Reaktion. Es scheint zu laufen: Schon biegt sich die nächste Rute bis zum Handteil. Dieses Mal bei Silvan, einem der Jungfischer. Wieder ein stattlicher Fisch, der da am Haken hängt, nicht kampflos aufgibt. Er holt ihn schrittweise nach oben, Meter für Meter wird Schnur eingekurbelt. Und dann… wieder passiert der Fehler beim Feumern: Der Fisch war eigentlich schon drin, konnte sich dann aber drehen und schaffte es, sich vom Köder loszureissen. Wieder: Bitter. Kaum haben wir alle so richtig realisiert, was soeben passiert ist, schlägt der nächste Jungfischer an. Dieses Mal klappts auch mit dem Feumern, und bald kann der stolze Andrin seine bisher grösste Felche in die Kamera halten. Petri!   Bratwurst im Clubhaus Nachdem dieser Fang im Trockenen ist, knurrt den Fischern der Magen. Auch wenns schwer fällt: Irgendwann heissts «Köder einholen». Kurze Zeit später ist der «Kutter» wieder zugedeckt und die Crew gönnt sich im nahen Clubhaus eine frisch grillierte Bratwurst – Gian Luca, Sohn von Vereinspräsident Pie Mezzadri, steht am Grill und versorgt die hungrigen Mäuler mit fein duftenden Würsten. Beim anschliessenden Höck treffen dann auch noch altehrwürdige Fischer ein, um mir über ihren Verein zu erzählen. «Das Wichtigste», sind sie sich einig, sei, «dass wir uns alle helfen. Das zeichnet uns aus. Und dass wir hier wirklich etwas machen.» Egal, ob dies die diversen Ausflüge mit den Jungfischern seien, der Höck, der jeden ersten Freitag im Monat stattfindet, oder all die anderen Anlässe. Hier sei immer etwas los. Als der frisch gewählte Präsident des Fischereivebands des Kantons Zürich (FKZ), Sacha Maggi, wenig später auch noch zum Grüppchen stösst, wird angeregt diskutiert – vor allem darüber, was in der Fischereiverwaltung des Kantons alles verbessert werden müsste. Wir bleiben dran… drl «Fischen ist unsere Passion» Auf der neuen und stets aktuell gehaltenen Webseite www.spofi.ch findet man neben vielen anderen interessanten Punkten (wie Text- und Videobeiträgen zu den verschiedenen Anlässen) auch das Leitbild des Sportfischervereins Richterswil / Wädenswil. In sechs Punkten definieren die Fischer darin ihren Ehrenkodex, wie sie mit der Natur, den Fischen, anderen Menschen (Fischer und Nichtfischer), oder auch mit den Behörden umgehen.  

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